Der Dienstag bietet mir einige Zeit auf der wunderschönen Île de Ré. Allein schon das Erreichen der Insel mit dem Auto ist wirklich toll. Und das war gestern sogar fast schöner. Wie gerne wäre ich jetzt mal meine eigene Beifahrerin. Dann könnte ich das noch besser genießen und den Verkehr Verkehr sein lassen. Es bleiben trotzdem sehr schöne Eindrücke, weitere Inseln hebe ich mir für einen späteren, längeren Besuch auf. Da ich aktuell ja auch ein bißchen dem guten Wetter hinterher fahre, geht es später noch weiter bis kurz vor Bordeaux. Genügend Zeit nur mit der Strecke und mir. Und dem Autoradio. Diese Autofahrten ohne Ablenkung fürs Auge mag ich schon auch sehr. Ich höre die ganze Zeit Dokumentationen im Lokalradio und kann immer besser folgen, das ist super. Und ich fühle mich der Sprache immer näher.
Der nächste Tag ist Bordeaux gewidmet. Die Stadt ist toll, keine Frage. Und auch hier kann man bestimmt mehr als nur 1 Tag verbringen. Nur bitte nicht mit dem Auto. Und bitte nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln...bis ich da zu einem Ticket gekommen bin. Bin ja gut zu Fuß, insofern nicht so schlimm. Heute auch unbeständiges Wetter, ich habe mich spontan für eine Fahrt im City-Touri-Bus entschieden. Das ist noch genauso, wie vor Jahren und Jahrzehnten. Man bekommt einen Kabelkopfhörer, stöpselt ihn am Vordersitz ein und wählt dort die passende Sprache aus. Der gesprochene Beitrag passt im Großen und Ganzen schon zu dem, was man auch gerade sieht. Und wirklich nur manchmal gibt es eine spontane Unterbrechung und oft passt die Stelle an der das Band dann weiterläuft sogar ein bißchen besser zu dem aktuellen Sichtfeld. Die permanente Untermalung mit leisem Hintergrundknacken nimmt man da eigentlich kaum noch wahr und ich finde erst sie macht es zum vollständigen Erlebnis.
Alle wichtigen Eindrücke und Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf mitgenommen, mit Dach über dem Kopf und der Möglichkeit aus guter Sitzposition schöne Bilder zu machen. Hat für diesen Tag super gepasst.
Nach einer großen Runde zu Fuß und einer guten Stärkung mit Croque Madame geht es dann bald weiter auf den nächsten Campingplatz in der Nähe von Dax.
Willkommen im Naturidyll. Ausgiebig genießen kann ich es nicht, der Regen wird immer heftiger und will so gar nicht aufhören. War ja auch nur als Übernachtungs- und nicht als Besichtigungsstandort gewählt. So bleibe ich trotzdem gerne hier, entspanne mich nach dem "Dauerlauf" der letzten Tage und starte eher gemütlich in den nächsten.
Es ist klar, dass es viel Regen geben wird, deshalb sind keine längeren Aufenthalte geplant bis Bilbao. Aber ich muss ja sowieso durch Biarritz, da halte ich dann natürlich auch bei schlechtem Wetter. Zum Glück. Die Küste zeigt sich mir in ihrer herrlich schroffen Pracht, ich war hoffentlich nicht das letzte Mal hier.
Und irgendwann bin ich dann wieder im Auto und hast Du nicht gesehen, auch schon in Spanien. Und in San Sebastian. Zumindest für ein paar Tapas, Mosto und ein warmes Oberteil, der eine Pulli reicht nicht.
Mangels Unterkunft in San Sebastian fahre ich weiter nach Bilbao, wo ich auch keine passende Campingmöglichkeit finde, dafür aber ein Zimmer in einer Pension. Sie ist ein Stück vom überwachten Parkplatz entfernt und so bekomme ich schnell ein Gefühl dafür, wie hügelig diese Stadt doch ist. Pension früh erreicht, genügend Zeit den folgenden Tag zu planen und das Ticket fürs Guggenheim Museum zu buchen.
Ein Glück, dass ein Museum überdacht ist. ;) Der Weg dorthin war schön und trocken. Aber je näher ich dem Museum komme, um so nasser kommt es von oben herunter. Schnell rein also.
Wegen Regen konnte ich das Drumherum besser von innen bewundern, als von außen. Ein bißchen schade, auch Puppy war vom Regen nicht begeistert und kam etwas zerzaust daher. Ich erspare die Nahaufnahme. War trozdem beeindruckend - innen, wie außen. Und wird bestimmt nicht unsere letzte Begegnung bleiben.
Und nun in Spanien und ganz in der Nähe der spanischen Verwandtschaft kann ich diese Verbindung auch nutzen und mir sowohl in Pamplona als auch beim nächsten Halt in Funes einer schönen Unterkunft gewiss sein. Vielen Dank, ihr Lieben für die herzliche Aufnahme!
Gerade noch in Bilbao sitze ich daher auch schon in Pamplona und genieße Ende September, Anfang Oktober den spanischen Norden bei Traumwetter. Ach, könnte ich doch nur diese Sprache etwas besser, dann könnte ich es hier gut aushalten. So beschränken sich die Gespräche auf: "Muchas gracias" und "Perdon, no hablo espanol" oder auch mal eine kurze Bestellung. "Bocadillo" und "Cerveza" funktionieren, ansonsten eben Zeichensprache und "eso, por favor". Trotzdem sind alle sehr freundlich mit mir. Außer dem Kellner im Café Iruna, aber der war zu allen so unfreundlich, an beiden Tagen, die ich dort war.
Nächste Station Funes. Doch dazu später mehr.